Pilates Mythen

Mythos 1  Pilates ist nur für Frauen

Pilates wurde von einem Mann, Joseph Pilates, entwickelt, der eher ein Macho gewesen sein soll. Joe war in jungen Jahren Boxer, Turner und Militärtrainer, und selbst in seinen Achtzigern war sein Körperbau sehr stark und fit, wie man auf älteren Fotos sehen kann.

Männer haben schon immer eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem Erhalt der Pilates-Methode gespielt. Da das allererste Pilates-Studio in New York buchstäblich neben dem New York City Ballett lag, wurde die Pilates-Methode anfangs bei Tänzern sehr beliebt. Viele von ihnen entschieden sich für Pilates als zweite oder spätere Karriere – vor allem für die Tänzerinnen wurde es eine zweite Karrieremöglichkeit, nachdem  sie ihre Tanzkarriere beendet hatten. Vielleicht zog die große Anzahl von Lehrerinnen anfangs mehr Frauen als Männer in die Studios – aber zum Glück ändert sich dies in den letzten Jahren – so trainieren z.B. auch Cristiano Ronaldo, Sylvester Stallone oder David Beckham mit Pilates. Nichts macht es mehr geeignet für Frauen als für Männer, und es gibt sicherlich keinen geschlechtsabhängigen Nutzen oder Vorteil.

Im Gegenteil, die Anpassungsfähigkeit der Pilates-Methode macht sie für verschiedene Fitnessstufen, für verschiedene Körperformen und für fast alle Altersgruppen geeignet.

Mythos 2   Pilates ist eine Ableitung von Yoga

Es gibt keinen historischen Beweis dafür, dass Joseph Pilates Yoga tatsächlich studiert hat. Wir wissen, dass er sehr unterschiedliche Fitness-Disziplinen untersuchte, darunter auch solche, die Körper und Geist ansprechen.

Und die Konzentration auf Atmung und Achtsamkeit in den sechs Pilates-Prinzipien, scheint eng mit Übungsformen wie Yoga verbunden zu sein. Und einige Pilates Übungen sind Yoga Asanas sehr ähnlich: zum Beispiel Elephant oder Longstretch auf dem Reformer.

Trotzdem lässt dieser Mythos gleichermaßen Pilates-, wie Yoga-Lehrer mit den Zähnen knirschen, da es den Eindruck unterstützt, dass Pilates und Yoga austauschbar sind. Und auch wenn sie komplementäre Disziplinen sind, sind sie doch sehr unterschiedlich.

Mythos 3   Pilates stärkt nur die Körpermitte und stretcht ein bisschen

Nun, Pilates stärkt auf jeden Fall die Körpermitte (Abs !) und integriert auch viel Stretching.

Dies ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit. Das Trainieren der tieferen Muskulatur führt zu starken, aber flexiblen Muskeln, die dem Körper größere Beweglichkeit und mehr Bewegungsfreiheit verleihen. Dies schafft Stabilität in einem flexiblen Körper und ist einer der Gründe, warum es für Profisportler genauso wie für Menschen, die unter (Rücken)Schmerzen leiden, so erfolgreich ist.

Die sechs Pilates-Prinzipien Atmung, Zentrierung, Konzentration, Präzision, Kontrolle und fließende Bewegung machen es zu einem ganzheitlichen Training für den Körper und den Kopf.